Weshalb die Tilgungshöhe bei dem Immobilienkredit jetzt besonders wichtig ist

Weshalb die Tilgungshöhe bei dem Immobilienkredit jetzt besonders wichtig ist

Derzeit haben Käufer von Immobilien und Bauherren die Möglichkeit, von den historisch niedrigen Zinsen bei der Baufinanzierung zu profitieren. Genau darin liegt beim Annuitätendarlehen jedoch ebenso ein Risiko, das den meisten nicht klar ist: Je niedriger die Kreditzinsen sind, umso länger dauert bei derselben Anfangstilgung die Entschuldung.

Wer ein Objekt finanziert, bezahlt im Normalfall eine feste monatliche Rate, mit welcher neben den zu entrichtenden Zinsen ebenfalls ein Teil des Darlehens zurückbezahlt wird, die sogenannte Tilgung. Oft erfolgt ihre Angabe in Prozent der Kreditsumme. Häufig wird nicht beachtet, dass dieser Prozentsatz Bezug auf die anfängliche Tilgung nimmt.

 

 

Mit jeder Kreditrate verringert sich der Teil der Zahlung, welchen man für die Zinsen aufbringt. Dabei steigt der Anteil der Tilgung. Dieser Effekt wirkt sich jedoch bei den niedrigen Zinsen wie derzeit deutlich weniger aus im Vergleich zu höheren Zinsen wie in den letzten Jahrzehnten. Daraus folgt, dass die Schuldner bei einer gleichen prozentualen Anfangstilgung viel mehr Zeit brauchen, günstige hauskredite damit sie schuldenfrei werden. Nach Ablauf der Sollzinsbindung müssen sie für die höhere Restschuld einen neuen Zinssatz vereinbaren, der unter Umständen höher ist.

Für einen Immobilienkredit von mindestens 200.000 Euro mit einer Anfangstilgung von zwei Prozent jährlich braucht man bei drei Prozent Zinsen 30 Jahre sowie sieben Monate, um dann schuldenfrei zu sein. Bei einem Zinssatz von lediglich 1,5 Prozent läuft das Darlehen für dieeigenen vier Wände bei einer gleichen Tilgung mehr als 37 Jahre. Weil bei Niedrigzinsen die monatliche Belastung viel niedriger ist, sollte man diesen Spielraum zu höheren Tilgungssätzen nutzen. Lediglich so ist es möglich, dass eine günstige und schnelle Rückzahlung des Kredits erreicht und das Risiko der steigenden Belastung nach dem Ablauf der Sollzinsbindung verringert wird.

Die aktuell historisch niedrigen Zinsen bieten einen deutlichen Spielraum zu höheren Tilgungen: Denn wer vor Jahren ein Darlehen von 200.000 Euro für 4,5 Prozent Zinsen erhalten hat, musst schon im ersten Monat für die Zinsen 750 Euro bezahlen. Bei einem Zins
von 1,5 Prozent beträgt der Zinsaufwand für einen Kredit von 200.000 Euro am Anfang nur 250 Euro.

Prinzipiell gilt: Umso länger eine Immobilienfinanzierung dauert, umso höher wird das Risiko, bei der Anschlussfinanzierung aufgrund von steigenden Zinssätzen unter Druck zu geraten. Aus diesem Grund wird dazu geraten, eine Sollzinsbindung zu vereinbaren, die so lange wie möglich läuft. Wenn in die Finanzierung ein Bausparvertrag eingebunden wird, besteht die Möglichkeit, die Zinsen bis zu der letzten Rate zu sichern, unabhängig davon, wie sich der Kapitalmarkt entwickelt.

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